Es ist ein Fest mit langer geschichtlicher Tradition

dessen Beginn sich jedoch nicht so genau festlegen lässt, wie etwa der des Kaufbeurener Tänzelfestes. Es gibt keine Ratsprotokolle aus der Frühzeit der Stadt, die Auskunft geben könnten. Die Vermutungen gehen ins Spätmittelalter.

 

Tradition TrommlerDer erste schriftliche Hinweis

auf eine frühe Form des Isnyer Kinderfestes findet sich im Jahre 1620; dort wird berichtet von etwa hundert Knaben, die mit „hiltzin Helleparten, item Bixen, brennenden Lunten, Trummen und Pfeiffen“ in der Stadt umherzogen und zuletzt auf den Rain marschierten.

1644 taucht erstmals der Name „Bogenspringen“ auf.

Dieser Name rührt von dem Brauch her, in Verbindung mit einem Wettspringen an die Schulkinder Papierbogen auszuteilen. Auch bewilligte im Juli dieses Jahres der Rat Geldmittel für das „Bogenspringen“ und gab Anweisungen, „wie es dabei gehalten werden soll, weil es die Herren Geistlichen für gut befunden, daß die Kinder die Statt hinauß singen sollen, daß es darbey verbleiben möge, recht fein und ordentlich angestellet werde, und jedem Visitator 30 Kreuzer gereicht werden sollen…“.

1648 wird das Fest mit Aufmärschen der Zünfte, Fahnenschwingen sowie mit Trommel- und Pfeifenbegleitung gefeiert.

Es ist auch ein „Trunckh“ damit verbunden, bei welchem dreizehn Personen je eine „Quart Wein“ erhalten. Zum Trunke kommt bald noch eine Mahlzeit dazu, worüber die Kirchenpflegerechnungen bis auf Heller und Pfennig berichten.

 

1667 wird der öffentliche Charakter des Festes durch die Teilnahme von drei Predigern, welche zugleich die Visitatoren der Schule waren, betont.

Ferner nahmen der Bürgermeister, der Stadtammann, zwei Pfleger, der Kanzleiverwalter, der Wundarzt, zwei Senatoren und drei Schulmeister an der Feierlichkeit teil. Im Jahr darauf erlaubte man den Knaben die Teilnahme am Festmahl, ebenso den Musikanten, die zudem noch jeder 30 Kreuzer erhielten.

 

Seit dem Jahr 1863 feiert man in Isny ein „allgemeines“ Kinderfest.

Bis zu diesem Jahr hatte die evangelische Kirchenpflege die Kosten getragen, was die Teilnahme der katholischen Kinder ausschloß. Nun übernahm unter Stadtschultheiß Distel die Stadtpflege die Kosten, damit war künftig allen Isnyer Schulkindern, katholischen wie evangelischen, die Teilnahme am Kinderfest erlaubt.

Bis 1889 wurde auf dem Rain, dem Isnyer Festplatz seit altersher, zur Feier des Kinderfestes alljährlich eine Festhütte erstellt,

wozu die Schuljugend das nötige Laubwerk und Reisig herbeischaffte. Bis zum Jahre 1975 wurde dann das Kinder- und Heimatfest von der Stadt unter Mithilfe der Lehrerschaft ausgerichtet.

 

IsnykarteAm 27.September 1977 fand die Gründung der Kinderfest-Kommission Isny im Allgäu e.V. im Sitzungssaal des Rathauses statt.

Zu den Gründungsmitgliedern gehörten neben dem Bürgermeister 41 Bürger dieser Stadt, die sich seither um die Durchführung dieses traditionsreichen Festes bemühen. An vier Tagen im Jahr, und zwar immer in der Woche vor den Sommerferien, wird nunmehr seit Jahren dieses Fest der Kinder und der Erwachsenen gefeiert.

Glanz- und Höhepunkt ist neben dem Eröffnungsabend am Freitag und dem Heimatabend am Samstag der Festumzug am Sonntagnachmittag,

an dem durchschnittlich 1.500 bis 2.000 Mitwirkende (Kinder und Erwachsene), bis 10 Kapellen mit ca. 400 Musikern und 80 Reiter und Pferdegespanne teilnehmen.

Kinderfest_2014_0399Angeführt von Herolden hoch zu Roß beginnt der Umzug mit den bunten Reihen farbenfroher Gruppen, die zumeist ein Märchen als Grundlage haben. Der zweite Teil zeigt Bilder aus Isny´s reicher Vergangenheit. Von den Fischern und Töpfern am Ursee über die Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1281, den Besuch des Kaisers Ferdinand in Isny im Jahre 1563 bis hin zu den Patriziern und den Bürgern in der Barockzeit mit mehr als 25 Gruppen.

Kinderfest_2014_0227Adlerschießen

Die Schüler der Hauptschule, Realschule und des Gymnasiums kämpfen wie seit altersher beim Adlerschießen mit der Armbrust jedes Jahr um die Würde des Schützenkönigs.

 

Auf dem Festplatz am Rain steht ein Festzelt für ca. 2.000 Gäste.

In den Grünanlagen vor dem Kurhaus gibt es Spiele für die Kinder. Ein großer Vergnügungspark und zahlreiche Verkaufsstände bieten jedem Besucher ausreichend Gelegenheit, abwechslungsreiche Tage zu erleben.